Samburu National Reserve… es geht auf Safari!

Und schon wieder steht ein großes Abenteuer bevor; es geht auf Safari!

Von Kisumu aus geht es dann mit einer mir bisher bekannten Flugzeuggröße nach Nairobi. Von dort aus geht es weiter in den Samburu Nationalpark, über das „Wie“ hatte ich mir bis dahin keine Gedanken gemacht, so war ich dann auch einigermaßen überrascht als es in ein kleines Flugzeug mit maximal 12 Sitzplätzen ging. Mir wurde ein Platz direkt hinter den Piloten zugewiesen, nach den üblichen Sicherheitsanweisungen wurde uns noch mitgeteilt, dass auf dem Weg nach Kalama (mein Air-Strip) wir noch 3x zwischenlanden würden und wir entweder Passagiere aufnehmen oder absetzen würden. Ich war mir auf einmal nicht mehr so sicher, wie geheuer mir das Ganze war, da ich normalerweise recht schnell mit Reiseübelkeit zu kämpfen habe. Also erstmal auf Nummer sicher gehen, Reisekaugummis raus und Blick gerichtet auf einen festen Punkt am Horizont (ja lacht ruhig, heute lache ich auch mit). 

Dann ging es auch schon los! Mit so einem kleinen Flieger unterwegs zu sein ist allein schon wahnsinnig spannend, direkt hinter dem Piloten zu sitzen ist aber noch viel spannender… wenn man dann auf einmal in eine riesige Wolkenwand fliegt und man nichts mehr sehen kann und man sofort weiß, dass der Pilot auch nichts mehr sehen kann, ist das erstmal ein komisches Gefühl. Na gut, mir ist natürlich klar, dass die Piloten nicht auf Sicht fliegen und sie andere Mittel zur Verfügung haben; trotzdem fand ich das Ganze schon ein bisschen unheimlich. Als es das erste Mal runter ging, sind wir mehr oder weniger auf einem Feldweg gelandet. Wir haben uns immer weiter vorgearbeitet in den Nationalpark und bei der zweiten Zwischenlandung konnte ich schon die ersten Zebras und Elefanten aus dem Flugzeug beobachten. Endlich war dann auch ich am Ziel und zusammen mit einem weiteren Passagier bin ich aus dem Flieger geklettert.

Ich wurde schon von meinem Guide einem Samburu und seinem Safarifahrzeug erwartet. Die nächsten Tage war ich dann immer mit meinem Guide unterwegs, so konnte ich auch viel über die Kultur der Samburu lernen. Jetzt ging es aber erstmal in die Lodge, wo ich direkt von allen Mitarbeitern begrüßt wurde. Unterwegs in die Lodge habe ich schon die ersten Tiere fotografiert; Kühe, Esel und Kamele, was mein Guide, glaube ich, ziemlich lustig fand, weil es ja nur „Haustiere“ für ihn sind. In der Lodge erfuhr ich dann, dass ich für die erste Nacht und den nächsten Tag der einzige Gast in der Lodge war. Ich fand es etwas ungewöhnlich, aber durchaus nicht unangenehm und so habe ich erst mal den großartigen Blick von dieser wunderbaren Lodge genossen und die ersten Eindrücke auf mich wirken lassen. Nach einem leckeren Mittagessen (zu meiner Enttäuschung eher italienisch angehaucht als afrikanisch, aber gut ein paar Tage werde ich wohl ohne Ugali, Chapati, Mandazi, Chai und Green Grams auskommen).

Am Nachmittag ging es zu meinem ersten Game Drive. Ich war beeindruckt von der Landschaft, den Erzählungen des Samburu Guides und nicht zu vergessen von den vielen Tieren, die wir gleich am ersten Nachmittag entdeckten. Ich habe Elefantenherden gesehen konnte sie beobachten und weiter auch Giraffen, Antilopen, Zebras und viele mehr. Wir haben auch Spuren von Leoparden und Löwen gefunden, die ich aber während meiner Zeit dort nicht persönlich angetroffen habe, vielleicht auch besser so! 

Am nächsten Morgen dann sind wir noch vor Sonnenaufgang losgefahren; ich wurde von einem Mitarbeiter der Lodge mit einem herrlich duftenden Kaffee geweckt, also ob sie geahnt hätten, dass es genau das ist, was ich in dem Moment gebraucht habe. Noch ziemlich verschlafen konnte ich aber schon die ersten Sonnenstrahlen und die aufgehende Sonne genießen. Zu dieser frühen Zeit war es nochmal ganz besonders die Tiere zu beobachten. Insgesamt war ich 4 Tage im Samburu National Reserve und so hatte ich viel Gelegenheit diese mir so fremde Landschaft auf mich wirken lassen und wieder ganz viele neue Eindrücke zu gewinnen und mitzunehmen. Ich habe die Zeit dort sehr genossen, weil ich nicht nur die Möglichkeit hatte, dieses wunderbare Land, diesen wunderbaren Nationalpark und die wunderbaren Tiere zu erleben und zu beobachten, sondern auch einfach ein wenig Zeit für mich hatte, um ein bisschen zu Ruhe zu kommen konnte, nach den ersten doch sehr aufregenden und intensiven Wochen in Alego im Projekt. In dieser Zeit habe ich auch ein erstes Mal ein bisschen Heimweh nach Hamburg gehabt, auch wenn ich mich auf alles das, was mich in den nächsten Monaten noch erwarten wird, sehr freue. 

Am gleichen Tag abends sind wir dann zu Fuß unterwegs gewesen, wir haben einen Bush Walk in der näheren Umgebung unternommen, zu unserer Sicherheit hat uns ein bewaffneter Ranger begleitet.  Das allein hat eigentlich bei mir schon dazu geführt, dass ich in diesem Moment doch eher das Safarifahrzeug bevorzugt hätte. Wir sind dann auf kleine Anhöhen und später auf höhere Felsen geklettert (ich musste ein bisschen von meinem Guide hierzu überzeugt und unterstützt werden) und haben die Spuren der Tiere verfolgt. Auch frische Spuren von Leoparden haben wir gefunden und ich lernte, dass es ein Leopard ganz in der Nähe der Lodge sein Revier aufgeschlagen hat. Ganz oben angekommen wurde ich dann mit einem wunderbaren Ausblick belohnt. Und nach getaner sportlicher Betätigung schmeckte der Sundowner (Tusker) nochmal doppelt so gut. Schöner könnte ich einen Sonnenuntergang nicht erleben. Dann mussten wir aber schnell zurück, da sich ein gewaltiger Regenschauer anbahnte, auch das ließ sich wunderbar aus dieser Höhe beobachten. Den Abend ließ ich dann am Lagerfeuer ausklingen. Am nächsten Tag ging es dann wieder früh los und das ganz Besondere für mich war, dass wir jeden Morgen im Samburu National Reserve das Frühstück bei einem Picknick, meistens am Flussbett, genossen haben.

Dann war dieses Abenteuer auch schon fast wieder vorüber. Mein Guide brachte mich zum Air-Strip, wir sind früher losgefahren, da wir die Nachricht erhielten, dass mein Flug eine Stunde vorverlegt wurde. Unterwegs bekam mein Guide einen Anruf, mein Flieger war schon da und ich wurde erwartet.  Wir beziehungsweise er sind dann geschwind durch den Nationalpark zum Air-Strip gefahren, dort angekommen wurde ich direkt von den beiden Piloten in Empfang genommen. Sie teilten mir mit, dass ich hier die einzige Passagierin sei und wir zunächst nur einen Air-Strip Richtung Nairobi weiterfliegen würden. Dort allerdings müssten wir auf das Ok aus Nairobi warten, da derzeit der nationale Flughafen aufgrund von Militärübungen zu Ehren des verstorbenen früheren Präsidenten für den normalen Flugverkehr geschlossen war. Da ich einen langen Tag erwartete, habe ich mir schnell mein Wasser und ein paar Kekse aus meinem Koffer in meine Handtasche gepackt und war nun gerüstet, dass anzunehmen, was immer mich erwarten würde.

Nach ungefähr 20 Minuten landeten wir dann auf dem nächsten Air-Strip (diesmal ganz ohne Reisekaugummi). Mein Wasser und meine Kekse verblieben aber in der Tasche, wir wurden abgeholt und nochmal in eine zauberhafte Lodge gefahren. Auf dem Weg dahin konnte ich wieder Zebras und Elefanten und andere Tiere beobachten. Ich kam so nicht nur in den Genuss eines leckeren Mittagessens, sondern auch zu einem tollen Austausch über Gott und die Welt mit den beiden Piloten. Ungefähr 2 Stunden später wurden wir zurück zum Air-Strip gebracht, haben 2 weitere Passagiere aufgenommen und uns auf den Weg zum nationalen Flughafen in Nairobi gemacht. So dachte ich zumindest… gelandet sind wir dann allerdings auf dem internationalen Flughafen ca. 10 kam vom nationalen Flughafen entfernt. 

An dieser Stelle muss ich erstmal ein großes Lob an die Airline Safarilink loswerden, es ist immer alles bestens organisiert und vorbereitet und auch trotz aller Schwierigkeiten weitestgehend pünktlich. Hiervon könnte sich die Deutsche Bahn mal eine Scheibe von abschneiden! Mittlerweile waren viele Flugzeuge auf dem internationalen Flughafen versammelt und warteten auf den Weiterflug zum nationalen Flughafen. Nachdem ich von meinem kleinen Flieger abgeholt wurde, wurde ich mit nur einer weiteren Person in ein größeres Flugzeug (ausgelegt für ca. 120 Passagiere) geleitet und dann sind wir tatsächlich die 10 Kilometer vom nationalen bis zum internationalen Flughafen geflogen worden. Wahnsinn, zu Fuß wäre ich wohl schneller dort gewesen. Dort wurde ich wieder vom Flieger abgeholt, mit der neuen Boardkarte ausgestattet und zu meinem Flieger nach Kisumu geleitet. 

Nach einer kurzen Abstimmung mit Josuha, dem ich wissen ließ, dass ich nun endlich in der nächsten Stunde ankommen würde, ging es los. Kaum in Kisumu angekommen wurde ich auch schon von Joshua abgeholt und er brachte mich sicher zurück nach Alego. Für mich war es eine abenteuerliche Fahrt im Dunkeln und mit viel Regen, es gab so viele Fahrzeuge ohne Licht und Fußgänger auf der Straße. Aber wie ja schon berichtet, Joshua ist ein guter und umsichtiger Fahrer und ich habe alles nur von der Rückbank aus beobachtet, versunken in Gedanken der Erlebnisse der letzten Tage. 

Ich hatte eine wirklich tolle Zeit.

... im Anflug auf Nairobi!
Manuela Vickermann

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